Was ist los auf Kuba - Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen Augsburg

Kuba befindet sich aktuell in einer Wirtschaftskrise, die zu einem landesweiten Stromausfall führte.¹ Grund dafür war der Ausfall eines der wichtigsten stromproduzierenden Kraftwerke. Sofort wurde ein Programm zu Errichtung von dezentraler Stromversorgung ins Leben gerufen. Auch das dezentrale Stromnetz brach teilweise wieder zusammen. Das technische Personal arbeitete Tag und Nacht, um möglichst schnell Strom für alle bereitzustellen. Die wichtigsten Einrichtungen wie z.B. die Lebensmittelproduktion oder Krankenhäuser konnten durch punktuelle Versorgung weiterarbeiten.²
Das öffentlichen Lebens (z.B. Schulen, Uni, Arbeitsstätten) wurde vorübergehend heruntergefahren, um Strom zu sparen. Für die Beschäftigten findet eine Ersatzzahlung nach Tarifvertrag statt.³
Durch unterbrochene Kühlketten verdarben viele Lebensmittel, die nicht mehr frisch gehalten werden konnten. Auch die Wasserversorgung war auf Grund von ausgefallenen Pumpen teilweise zusammengebrochen. Dies führte zu einer sehr komplizierten Versorgungslage.

Treibstofflieferungen kommen aktuell aus Venezuela und Russland, reichen aber bei weitem nicht aus. Zusätzlich ist eine Installation von Solarzellen aus China geplant. Gleichzeitig bietet Mexiko technische Hilfe an und analysiert Treibstofflieferungen ihrerseits.⁴

Zusätzlich wurde der Osten der Insel durch den Hurrikan „Oscar“ verwüstet, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Andauernde Regenfälle verschärften die Situation vor Ort. Schnell wurde auf der Insel zum Sammeln von Spenden für die Betroffenen aufgerufen. Zusätzlich meldeten sich Jugendliche aus dem ganzen Land zur freiwilligen Hilfsarbeit in den betroffenen Gebieten.⁵ ⁶

Woher kommt die Wirtschaftskriese?

Seit 1959 ist eine Blockade der USA gegen Kuba verhängt. Sie hat Auswirkungen in alle Bereiche der kubanischen Wirtschaft und des Finanzsystems. Allein zwischen dem 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 verursachte die Blockade in Kuba materielle Schäden in Höhe von schätzungsweise 5.056.800.000 US $.
Die Blockade verhindert z.B., dass (Container-)Schiffe die in Cuba angelegt haben sechs Monate lang keinen US-Amerikanischen Hafen ansteuern dürfen. Produkte, welche mehr als 10 % US-Komponenten enthalten, dürfen nicht nach Kuba importiert werden. Banken welche Kuba Kredite anbieten, werden beispielsweise mit Strafzahlungen versehen.⁷ ⁸

Des Weiteren musste Kuba seit der Corona-Pandemie große Einbußen im Tourismussektor verzeichnen, eine der wichtigsten Einkommensquellen des Landes. Bis heute hat sich die Zahl der Reisenden nicht erholt.⁹

Durch die geschwächte Ökonomie ist eine Erneuerung und Ausbesserung von Infrastruktur erschwert. Gleichzeitig mangelt es oft an wichtigen Ersatzteilen, da es zu Importhindernissen durch die Blockade kommt.

Intervention durch USA

Internationale Medien verzerren oft den Ursprung der ökonomischen Krise. Die Schuld an allen Problemen wird allein der Regierung zugeschoben. Analysen ignorieren dabei oft komplett die Wirtschaftsblockade. Zusätzlich werden viele Informationen komplett aus dem Kontext gerissen. Außerdem tauchen auch immer wieder Falschinformationen auf. Allein in den USA fließen jedes Jahr tausende von US $ in die Verbreitung von Falschinformationen.¹⁰

Abbildung 1: Auf der linken Seite: Nachrichten aus Ecuador über örtliche Stromausfälle. Auf der rechten Seite: Bilder aus dem Spanischen Nachrichtensender „rtve“ der von einer angeblichen Militarisierung auf den Straßen in Kuba redet und als Beleg Bilder aus Ecuador verwendet¹¹

Wie kann ich den Menschen auf Kuba helfen?

Spenden für Hurrikane Betroffene (https://www.netzwerk-cuba.org/2024/10/spendenaufruf-hilfe-fuer-kuba-nach-tropensturm-oscar/)
Berichterstattung kritisch hinterfragen (besonders Vorsicht bei Presse aus Florida (Miami))
Unterstützung von Kampagnen gegen die menschenrechtswidrige US-Blockade (https://www.unblock-cuba.org/)
UN-Abstimmung gegen die Blockade beobachten
Über die aktuelle Lage informieren und diskutieren
Weitere Infos:
- https://de.granma.cu/ (deutsch)
- https://cubavsbloqueo.cu/en (englisch)
- http://www.cubadebate.cu/ (spanisch)
- https://amerika21.de/ (deutsch)

Quellen: